Strecke: (Bad Sooden-Allendorf) - Göttingen - Nörten-Hardenberg - Northeim - Einbeck - Kreiensen - Greene
gefahrene Kilometer: 51 km (86 km)
Gesamtstrecke: 471 km
Wetter: bewölkt, etwas Rückenwind, 26 Grd., gegen Abend heiter
Mit dem Zug vom Werra- ins Leine-Tal |
Im Zug habe ich Probleme mit dem Fahrkartenautomaten - er nimmt kein Geld an. Zwei nette junge Mädchen helfen mir, sodass ich schließlich doch noch zu Fahrkarten für mich und das Toxy komme (10,50 Euro). Nach 35 km und rund 25 Minuten erreicht der Zug schließlich Göttingen.
Kloster Marienstein in Nörten-Hardenberg |
Weiter geht es an den Baggerseen der Northeimer Seenplatte vorbei, unter der A 7 hindurch, weiter an der Leine entlang. Teilweise ist der Weg sehr naturnah, die Leine wirkt richtig romantisch. An einem Aussichtspunkt, von dem man die hier rastenden Zugvögel beobachten kann, mache ich Pause, esse ein paar Cantuccino und zwei Ballisto, trinke dazu Leitungswasser aus der Flasche - schmeckt trotzdem gut. Nach einer halben Stunde geht es weiter.
gute asphaltierte Radwege |
Eigentlich habe ich vor, heute noch bis Ahlfeld zu fahren - weitere 20 Kilometer. Ich versuche vorsichtshalber schon hier in Kreiensen eine Unterkunft auf der weiteren Strecke zu finden - kein Erfolg. Also ein letzter Versuch in Kreiensen-Greene: Es klappt im Landhotel Greene, ca. 250 m vom Radweg entfernt - ich muss allerdings rund einen Kilometer zurückfahren, weil ich schon zu weit bin. Und Ahlfeld ist immer noch 20 Kilometer entfernt.
In Greene gehe ich, nachdem ich mich geduscht und schön gemacht habe, in einen EDEKA-Markt und kaufe ein bisschen Verpflegung für morgen ein. Anschließend sitze ich im "Biergarten" des Hotels, schreibe Tagebuch und warte auf das Abendessen.
Heute hat Christl mich am Telefon gefragt, ob mir die Tour noch immer Spaß macht: Manchmal kommt da natürlich die alte Frage: Warum tue ich mir das an? Natürlich deshalb, weil ich es selbst so gewollt habe. Auch wenn ich fluche, wenn es mal wieder lang gezogen bergauf geht, das ist nur ein Augenblickseindruck, der ganz schnell wieder verschwindet, wenn ich die vielen schönen Dinge, die der Weg hergibt, sehen kann, wenn ich auf Tiere treffe, die man - wie heute einen Kakadu - kaum erwartet. Es ist einfach schön aus eigener Kraft - bis auf das bisschen schummeln - voranzukommen. Manche Leute staunen, dass ich in meinem "hohen" Alter solche "Wahnsinnsstrecken" auf mich nehme, und das sogar ohne jegliche E-Unterstützung. Ergebnis dieser Überlegung: Es macht noch Spaß - und das Ende ist im Übrigen auch schon langsam abzusehen. Morgen möchte ich Hannover-Laatzen erreichen.
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