Freitag, 24. Juli 2015

15. Tag - 24. Juli 2015 - Norddeutsche Tiefebene


Strecke: Sarstedt - Laatzen - Hannover - Garbsen - Schloss Ricklingen - Bordenau - Neustadt am Rübenberge

gefahrene Kilometer:  63 km
Gesamtstrecke: 603 km
Wetter: wechselhaft, mal bewölkt, mal sonnig, leichter Wind, 23 Grd.

Es ist gar nicht so leicht, aus Sarstedt so herauszufinden, dass man wieder auf den Leine-Heide-Radweg trifft - zumal die Ausschilderung teilweise zweideutig ist, so dass trotz eines Wegweisers zwei Wege möglich sind. Dank der Landkarte, des GPS und meiner Intuition finde ich schließlich den rechten Weg. Es geht durch die landschaftlich sehenswerten Leineauen auf teilweise wunderschönen, manchmal aber auch etwas  sehr engen Wegen, wo sich keine zwei Radler begegnen können. Nach rund einer Stunde Fahrzeit  halte ich an, telefoniere kurz mit Christl und versuche dann nochmals in Neustadt am Rübenberge ein Zimmer zu bekommen. Diesmal bin ich erfolgreich, und ich buche mich in einer Pension ein.

Maschsee in Hannover
 Im Bereich der Ortschaft Laatzen treffe ich auf ein Radlerpaar. Es handelt sich um den Mann mit seiner Frau, dem ich gestern mit der Luftpumpe ausgeholfen hatte, und zu dem ich gesagt hatte, wir würden uns mit Sicherheit noch einmal begegnen - und so bewahrheitet sich meine Prophezeiung. Wir quatschten noch ein wenig miteinander, dann trennen sich unsere Wege (um dann noch zweimal aufeinander zu treffen!). Ich erreiche schließlich den Maschsee, der mitten in Hannover liegt, ohne dass ich von der Großstadt wirklich etwas gesehen habe. Der Weg geht zunächst ganz nett weiter, doch dann kommt das große Grausen: In Hannover-Linden sind riesige ungepflegte Betonklötze (Gebäude) bis an die Leine hin gebaut. Das sieht nun wirklich nicht schön aus. Aber bald wird es wieder ländlicher. Etwa seit Sarstedt habe ich das Mittelgebirge verlassen und befinde mich nun in der norddeutschen Tiefebene. Von Tiefe ist zwar nichts zu sehen, dafür aber von Ebene! Soweit das Auge reicht, ist es hier flach. Einige Buschgruppen und ab und zu kleinere oder größere Ansiedlungen lockern das ganze auf. Die Gebäude sind hier fast ausschließlich aus rotem Klinker gebaut.

Unter dem Mittellandkanal hindurch
Zwischen Garbsen und Seelze mache ich nach rund 40 Kilometern für eine Stunde Pause. Ich genieße es, die Beine auszustrecken, die vorbeifahrenden Radler zu betrachten und die laue Luft ein zu atmen. Dann setzt sich ein älteres Radler-Ehepaar zu mir, und wir erzählen uns eine ganze Menge über das Radeln an sich, über die Gegend hier und wie schön es ist, dass man als Rentner noch so vieles machen und genießen kann. Bald verabschieden sich die beiden, und ich fahre auch weiter. Den Mittellandkanal unterquere ich und gleich darauf auch die Autobahn A2. Der Radweg wird nun stellenweise etwas unbequem: grober, nicht verdichteter Schotter, Spurrillen, ausgefahrene Pfade, Pfützen, Löcher, Wurzeln - also genau so, wie ich es mir nicht wünsche!

Kurz vor Neustadt - es ist erst 14:00 Uhr - mache ich nochmals eine Stunde Pause und genieße die Natur, auch wenn hinter mir und einigen Bäumen eine viel befahrene Straße entlang läuft. Dann geht es hinein nach Neustadt, und ich muss leider feststellen, dass ich, um zur Pension zu gelangen, rund vier Kilometer zum Ortseingang quasi zurück fahren muss. Als ich dann in der Pension bin, erzählt mit die Vermieterin, dass es hier keine Gastwirtschaft gibt. Also fahre  ich ohne Gepäck zurück nach Neustadt und kaufe bei REWE etwas fürs Abendessen ein. Frühstück gibt es in der Pension auch nicht, da muss ich mir morgen früh in Neustadt einen Bäcker suchen.

Mein morgiges Ziel soll Walsrode sein, leider sind für morgen Regen und starke Sturmböen angesagt - mal sehen, was da zu schaffen ist!

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